Die steigungsarme Strecke verläuft entlang der
Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen
und verbindet dabei das Elster- mit dem Saaletal.
Der Weg durchläuft die Städte Zeitz, Droyßig,
Osterfeld, Schkölen und Camburg sowie den Zeitzer
Forst und das Wethautal.
© 2020 Förderverein Rad- und Wanderweg auf der stillgelegten Bahntrasse Zeitz-Camburg e.V.
Webauftritt: Tom Zeretzke
Impressum / Hauftungsausschluss
Die einstige Bahn beförderte Kohle und Zucker und
sorgte Anfang des 20. Jahrhunderts für einen
bedeutenden Aufschwung des Landstrichs zwischen
Weißer Elster und Saale. Nach ihrer Stilllegung trieb
ein Förderverein den Ausbau des früheren Gleisbetts
zum „Zuckerbahn-Radweg“ energisch voran.
Vorgeschichte und Bau der „Zuckerbahn“
Bereits 1870 gab es den Wunsch nach einer Eisenbahnstrecke von Zeitz in Richtung
Naumburg oder Großheringen. Dieser erste Plan wurde allerdings aus wirtschaftlichen
Gründen abgelehnt. Auch ein zweiter Vorstoß, der die bereits im Bau befindliche
„Pfefferminzbahn“ von Straußfurt nach Großheringen weiter über Schkölen und
Osterfeld nach Zeitz verlängern sollte, scheiterte. Erst knapp 15 Jahre später kam wie-
der Bewegung in das Bahnprojekt. 1884 wurden konkrete Vorarbeiten wieder aufge-
nommen, 1889 ein Staatsvertrag zwischen Preußen und Sachsen-Meiningen
unterschrieben, der den Bau ab 1895 möglich machte. Nach problemlosen Bauarbeiten
konnte die Strecke schließlich im Frühjahr 1897 eröffnet werden.
Bahnbetrieb und Stilllegung
Die Strecke diente vor allem lokalen Verkehrsbedürfnissen aller Art - höchste
Bedeutung kam dabei dem Transport von Braunkohle sowie Zuckerrüben zu. Im
Personenverkehr werden in den Fahrplänen bis zum Zweiten Weltkrieg stets vier bis
sechs Zugpaare aufgelistet. 1945 wurde das Streckenstück Molau-Camburg als
Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut. Bis in die 60er Jahre verkehrten
Züge zwischen Zeitz und Molau. 1965 wurde die Strecke dann auf Zeitz-Osterfeld deut-
lich verkürzt. In den darauf folgenden Jahren spielte die Bahn noch für den
Güterverkehr in der Landwirtschaft eine maßgebende Rolle. Nach der
Wiedervereinigung wurde der Güterverkehr schrittweise eingestellt. Im Mai 1999 fuhr
schließlich der letzte Personenzug zwischen Zeitz und Osterfeld, bevor die Strecke im
Jahr darauf endgültig stillgelegt wurde.
Umbau zum Rad- und Wanderweg
2007 einigten sich die an der Trasse liegenden Gemeinden darauf, die einstige
Bahnstrecke in einen Radweg umzuwandeln. Dafür wurde im Dezember 2008 der
„Förderverein Rad- und Wanderweg auf der stillgelegten Bahntrasse Zeitz-Camburg
e.V.“ gegründet. 2011 begann der Bau erster Abschnitte - unter anderem durch
Finanzierung aus Fördermitteln des europäischen Strukturfonds EFRE. Bereits 2012
konnte der erste Teilabschnitt bei Weickelsdorf eröffnet werden. Nach und nach folg-
ten weitere Abschnitte, seit 2019 ist der Zuckerbahn-Radweg schließlich durchgängig
von Zeitz bis zum Anschluss an den Saale-Radweg bei Stöben befahrbar.
Bildnachweis: Auszug Reichsbahn-Streckenkarte von 1931; Michael Strauß
„Durch den Ausbau und die Vernetzung der
touristischen Wege, insbesondere der Radwege
entlang der Saale, der Rad-Acht und der
stillgelegten Eisenbahntrasse Zeitz-Camburg wird sich
der Fremdenverkehr weiterentwickeln.“
Kerstin Beckmann
Um zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur und der
Tourismuswirtschaft in unserer Region beizutragen, entschlossen
sich die Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften bzw.
Verbandsgemeinden entlang der ehemaligen Bahntrasse Zeitz-
Camburg, diese Strecke in einen Rad- und Wanderweg
umzuwandeln.
Eigens für diesen Zweck gründete sich im Dezember 2008 ein
Förderverein, der diesen Prozess unterstützen und begleiten
möchte. Mit dem Projekt wird die Vernetzung der östlichen und
westlichen Teilräume des Landkreises und darüber hinaus auch zu Thüringen ermöglicht. Diese touristische Routenführung erzielt einen
hohen Erlebniswert, unter anderem durch die Erschließung der hier vorhandenen Potentiale und Markensäulen (Straße der Romanik,
Blaues Band, Himmelswege, Weinstraße und Gartenträume). Mit Inbetriebnahme des "Bahnradweges" wird dieser ein Bestandteil der
"Rad-Acht" sein und die überregionalen Radwege Saale-Radweg, Elster-Radweg, Unstrut-Radweg, die Thüringer Städtekette und den
Ilmtal-Radweg miteinander verbinden.
Der Zweck des Vereins besteht in der Einrichtung eines Rad- und Wanderweges auf der stillgelegten Bahntrasse Zeitz- Camburg zur
Förderung von allgemeiner Bildung und Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes
und des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt durch das Herausstellen lokaler Besonderheiten unter Einbeziehung der Städte
Zeitz, Osterfeld, Schkölen und Camburg, der anliegenden Gemeinden Kretzschau, Droyßig, Mertendorf, Molauer Land sowie der
Umlandgemeinden.
Vorsitzende des Fördervereins ist die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wethautal Kerstin Beckmann.
Ihr zur Seite stehen weitere vier Vorstandsmitglieder: Evelyn Billing, Konrad Mehlhorn, Thomas Suk und Klaus Baier.
Weitere Bilder vom Zuckerbahnradweg auf
Instagram unter dem #zuckerbahnradweg
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